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Installation aus elf Gipsfiguren
vom 22. Januar bis am 1. Februar 1998
Im Sommer treffen sich die Leute in der Stadt, sie nehmen sich die Zeit zu verweilen, setzen sich hin. Ein beliebter Treffpunkt ist die Treppe der St. Ursenkathdrale. Sie liegt zentral, bietet einen wundervollen Ausblick in die Hauptgasse, strahlt Gemütlichkeit und Ruhe aus und bietet vielen Menschen Platz zum Sitzen. Die Menschen kommen und gehen, sie treffen dort Freunde, nehmen einen Imbiss oder ein Eis zu sich, ruhen sich aus, lesen oder beobachten das bunte Treiben der Stadt. Einige kommen nur kurz vorbei, andere verbringen ganze Nachmittage oder Abende da. Es wird kommuniziert oder gespielt. Leute treffen einander, entweder kennen sie sich schon oder sie lernen sich kennen. Kurzum die Treppe lebt. Ein Ort der ein Zusammentreffen, Kommunikation und Entspannung ermöglicht. Ein Zentrum für Menschen, ohne Eintrittsgebühr oder Konsumationspflicht.
Im Winter ist sie verlassen, niemand ruht sich aus. Die Menschen auf der Strasse eilen von einem Ort zum andern. Möglichst schnell erledigen sie ihre Einkäufe und Geschäfte, niemand nimmt sich Zeit, für Kommunikation oder Entspannung, nur Hektik und Stress.
Die Installation beinhaltet elf Gipsfiguren, mit einem Weisskalkanstrich als Witterungsschutz. Sie entsprechen den Proportionen des menschlichen Körpers, enthalten in ihrer Ausführung aber keine weiteren Details. Eine einzelne Figur steht an der Brüstung über dem linken Brunnen und schaut in die Hauptgasse. Die zehn andern Puppen sitzen in Gruppen, paarweise oder einzeln auf der Treppe verteilt, in Posen des Gesprächs, des Trinkens, Essens, Lesens, Rauchens oder einfach nur des Seins. Geisterhaft halten sie die Stimmung des Sommers eingefroren.
Sie soll die Passanten leicht irritieren, sie trotz der Kälte innehalten lassen und sie daran erinnern wie wohltuend entspannend es ist seine Seele baumeln zu lassen und sich seiner Bewusst zu werden. Eine poetische Ablenkung vom Alltagsstress und ein häppchen Sommer in der Kälte.
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